SKS Rehab aus der Schweiz hat diesen Weg konsequent beschritten – wir begleiten SKS seit acht Jahren.
Auf der REHAB Karlsruhe habe ich mit Geschäftsführer Daniel Roth über Stehrollstühle, Swissness, Streifen mit Sinn und Stil gesprochen. Ein Gespräch, das zeigt, was passiert, wenn eine Markenpositionierung formuliert und visualisiert wird.
B: Hallo Daniel!
D: Hallo. Birgitta!
B: Wir treffen uns auf der REHAB Karlsruhe.
D: Genau. Seit heute, für zwei Tage sind wir hier.
B: SKS Rehab gibt’s schon seit 1936, habe ich das richtig gelesen?
D: Ich glaube, sowas, ja. Ich war persönlich nicht dabei, aber es war irgendwann Anfang der 1930er. Die große Zeit der Metallverarbeitung.
B: Damit hat’s anfangen.
D: Ja. Rollstühle kamen dann später. In den 60ern hatte der damalige Geschäftsführer eine Tochter, die handikapiert war. Damals gab's noch nicht so viele Hilfsmittel, worauf er sich entschlossen hat, selbst welche zu entwerfen. So kam die Firma in den Reha Bereich. Und hat sich früh darauf fokussiert für den Schweizer Markt Elektrorollstühle zu entwickeln. Die sahen zu Beginn simpel aus. Eigentlich nur ein Handrollstuhl, der irgendwo elektrische Motoren hatte.
„Wir hatten gute Produkte, aber keine knackigen Begriffe für unsere Identität.“
B: Und seit wann bist du dabei?
D: Seit 2006. Damals war SKS noch stark auf die Schweiz fokussiert. Ich sah das Potenzial in den Produkten und wollte internationalisieren. Wir haben die Elektrorollstühle weiterentwickelt, den Vertrieb ausgebaut und die Marke neu aufgestellt.
B: 2017 haben wir zum ersten Mal zusammengearbeitet. Auch für eine Messe. Ich erinnere mich an den ersten Flyertext… Und 2019 hast du dich dann für den Marken-Relaunch entschlossen. Was hat dich dazu bewegt? Mal abgesehen von meinem Einfluss?
D: Ja, das war eigentlich ausschließlich dein Einfluss. (lacht) Wir hatten gute Produkte, aber keine knackigen Begriffe für unsere Identität. Im Workshop mit euch haben wir das geschärft – Begriffe, Positionierung, unser Profil. Das hat uns auf dem Markt gestärkt, gegen die Mitbewerber. Aber auch als Team. Jetzt wissen wir, wer wir sind – und wer wir nicht sind.
„Während andere größer und industrieller auftreten, sind wir flexibel und individuell. Wir leben das.“
B: In Halle 2 hier nebenan fällt auf: am Stand von SKS geht’s sehr lebendig zu.
D: Ja. Das ist ein wichtiger Teil der Seele der Firma – dass wir sehr nahbar sind. Dass wir mit unseren Kunden, also den Händlern und Endkunden, eine Art Community bilden. Diese Community, die rekrutiert sich aus den Ambitionen, Menschen mit Einschränkungen – die wirklich mit anspruchsvollen Versorgungsansprüchen zu uns kommen – gute Lösungen zu liefern. Außerdem versuchen wir die Finanzierung bei den Krankenkassen durchzusetzen. Wir schaffen echten Mehrwert – sind eine Art coole Gemeinde.
B: Ja, so kommt es rüber. Das war auch unser Eindruck beim Markenworkshop. Mit viel Energie und Spaß habt ihr darüber sinniert, was euer Selbstverständnis ist. Würdest du sagen, dass sich das Ergebnis im Markenbild, das wir für euch kreiert haben, widerspiegelt? Also konkret zum Beispiel durch die grafischen Elemente der Streifen, die sich durch jede Maßnahme ziehen. Wie Spuren, wie Wege...
D: Absolut! Ein wichtiger Aspekt und den haben wir breit innerhalb der Firma verinnerlicht. Die Streifen passen in vielerlei Hinsicht. Sie stehen für Bewegung, Flexibilität, Wege. Auch für unseren „heimlichen Claim“: Entweder wir kennen den Weg oder wir finden einen.
B: Ja passt zu eurem Anspruch, Menschen mit Behinderung die bestmögliche Mobilität zu ermöglichen. Apropos Anspruch: Auch euer “Qualitätssiegel” hat sich etabliert wie die Streifen. Fast wie ein zweites Logo.
D: Stimmt. Der Manufakturgedanke. Während andere größer und industrieller auftreten, sind wir flexibel und individuell. Wir leben das.
„Die Leute sind stolz, dazuzugehören.“
B: Im Logo befindet sich das Schweizer Kreuz. Wie wichtig ist es dir, zu kommunizieren, dass ihr aus der Schweiz kommt?
D: Persönlich denke ich eher universell. Aber im Markt wird „Swiss Made“ mit Qualität und Verlässlichkeit verbunden. Das hilft – gerade in Deutschland. Unter anderem habe ich mich von dir davon überzeugen lassen, dass wir das durchaus in den Vordergrund schieben dürfen. Andere kommunizieren ihre Herkunft nicht, das fällt mir im Kontext der Messe natürlich auch auf.
B: Genau. Eine Markenbotschaft, die euch von anderen unterscheidet. Immer gut. Wie haben Deine Kolleginnen und Kollegen den Relaunch angenommen?
D: Besonders die neue Webseite hatte eine starke Wirkung nach innen. Klarer, luftiger und frecher treten wir auf. Die Leute sind stolz, dazuzugehören. Sie spüren die Zugänglichkeit gegenüber den Kunden. Gut für alle.
B: Gut für alle. Auch hier auf der REHAB?
D: Oh ja. Messen sind und bleiben wichtig. Man sehnt sich nach Begegnung. Am wichtigsten ist die Begegnung mit Händlern und Nutzern unserer Rollstuhl-Lösungen.
Wir sammeln Erfahrungen, hören zu, entwickeln gemeinsam...
„Messen sind und bleiben wichtig. Man sehnt sich nach Begegnung.“
B: Wie wichtig sind im Messekontext Kampagnen? Wir haben eine für den Stehrollstuhl Junior S entwickelt. Also ein Stuhl für Kinder und Jugendliche.
D: Wir haben nicht immer eine Kampagne zur Messe. Aber die, die du ansprichst war gut, um den Marken Relaunch aktiv zu lancieren. 2017 haben wir den ersten Stehrollstuhl entwickelt. Heute sind wir Experten in dem Bereich – das hat unser Wachstum mitgetragen. Schritt für Schritt. Jahr für Jahr.
B: Und wie sehen die nächsten Jahre für dich aus?
D: Wir wollen weiter Nischen finden und diese konsequent bedienen. Also weiterwachsen.
B: Okay. Beschäftigt euch dabei das große Thema Fachkräftemangel? Ihr habt in Schwanden euren Firmensitz. Eher ländlich.
D: Eine Herausforderung, klar. Aber wir haben inzwischen eine tolle Truppe zusammen. Durchweg kompetente Leute, die zu uns passen. Bisher habe ich keine Signale, dass sich das ändert. Auch wenn sich die Marktbegleiter darum bemühen. Wir sind ein bisschen eine eingeschworene Truppe, die in eine Richtung blickt. Ich hoffe, dass das so bleibt. Und will, für meinen Teil, dazu beitragen, dass das so bleibt.
B: Ja, das wünsche ich euch auch. Und wir hoffen, dazu beizutragen, indem wir kontinuierlich die Brand-Transformation begleiten.
D: Der Markenauftritt, so wie ihr ihn vorgeschlagen und designt habt, entspricht unserer DNA als Firma. Mir ist Authentizität, wenn ich das mal so in dem Zusammenhang als Schlagwort benutzen darf, ganz wichtig.
Das, was wir kommunikationstechnisch mit diesem Brand transportieren, sind wir auch.
B: Ein schöner Abschlusssatz. Danke, Daniel
Hier geht es zu unserem Portfolio für SKS Rehab
Und hier zur Webseite von SKS Rehab